Die neuen Regelungen zur Vermittlung schneller Termine beim Facharzt stoßen trotz eines deutlich gesteigerten Honorars nicht in allen Praxen auf Gegenliebe. Auf der anderen Seite üben manche Fachärztinnen und -ärzte kräftig Druck auf ihre hausärztlichen Kolleginnen und Kollegen aus, um vermehrt Patienten dringlich vermittelt zu bekommen. Darüber hat es im Netz auch bereits heftige Diskussionen gegeben, wie weit der „Wunsch“ eines Facharztes oder einer Fachärztin gehen darf, um von der schnellen Terminvermittlung zu profitieren, etwa durch eine verdoppelte Grundpauschale. Die KV Schleswig-Holstein hat sogar einen Newsletter für ihre Mitglieder zum Thema herausgeschickt.
„Schwarze Schafe“ und Übertreibungen gebe es überall, kommentiert Dr. Dirk Heinrich, Vorsitzender des Spitzenverbands Fachärzte Deutschlands (SpiFa) und des Virchowbundes, im „ÄrzteTag“-Podcast. Der in Hamburg als HNO-Arzt niedergelassene Heinrich – von der Weiterbildung her aber auch Facharzt für Allgemeinmedizin – sieht dennoch Möglichkeiten einer verbesserten Kooperation zwischen der Haus- und Facharztebene durch die Erhöhung des Honorars für den Hausarztvermittlungsfall um 50 Prozent auf rund 15 Euro. Das rechne sich auch betriebswirtschaftlich für Hausärzte, glaubt Heinrich.
Im Podcast erläutert er, warum manche Praxen dennoch nichts von der Terminvermittlung wissen wollen, wie der Aufwand für eine solche Vermittlung reduziert werden könnte und was eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Haus- und Fachärzten bei überwiesenen Patienten bringen könnte. (Dauer: 16:06 Minuten)
Hier geht’s zum Podcast: https://www.aerztezeitung.de/Podcasts/Wird-es-in-Zukunft-mehr-dringliche-Ueberweisungen-geben-Dr-Heinrich-435976.html