Die Behauptung des VdK lässt sich anhand verfügbarer Daten in keiner Weise nachvollziehen. Im Gegenteil: vertragsärztlich tätige Fachärztinnen und Fachärzte investieren im Durchschnitt sogar deutlich mehr Zeit für die Behandlung gesetzlich Versicherter, als sie müssten.
Anders als der VdK verweist der SpiFa auf belastbare Quellen:
– Laut der AOK-Verbände (2019, dpa-Bericht) liegt die Tätigkeitszeit von Fachärztinnen und Fachärzten bei ca. 39 Stunden/Woche für GKV-versicherte Patientinnen und Patienten.
– Nach einer Umfrage von Forsa im Auftrag des GKV-Spitzenverbands (2023) liegt die durchschnittliche Sprechzeit pro Woche für GKV-Versicherte bei 29 Stunden (einschließlich Hausbesuche).
– Nach Auswertungen des Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI) entfallen etwa 82 % der ärztlichen Kontaktzeit auf GKV-Versicherte – das entspricht ca. 43 Stunden/Woche.
Damit ist auch der Vorwurf, Vertragsärztinnen und -ärzte würden flächendeckend gegen die Mindestsprechstundenzeiten verstoßen, völlig haltlos.
Hierzu SpiFa-Hauptgeschäftsführer Dr. André Byrla: „Der VdK schürt mit falschen Zahlen den Privatpatienten-Mythos. Das Märchen von Privilegien für Privatpatientinnen und -patienten diskreditiert die Fachärzteschaft. Das ist ein Foulspiel! Wer sich ernsthaft um die Belange der GKV-Versicherten bemüht, der muss sich unserer Forderung nach Abschaffung der Budgets und einer wirtschaftlich tragfähigen Honorierung anschließen. Wer hingegen weiter gesetzlich die Leistungsmengen für GKV-Versicherte begrenzt, erreicht genau das: eine begrenzte Versorgung für GKV-Versicherte.”
Pressemitteilung herunterladen: PM Sozialverband VdK befeuert mit falschen Zahlen Privatpatienten