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Abgeltung vom Hygieneaufwand im EBM: SpiFa und Mitgliedsverbände machen konzeptionellen Vorstoß

Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) und seine Mitgliedsverbände nehmen eine neue Marschrichtung auf konzeptioneller Ebene im Rahmen ihrer Kampagne zur Abgeltung von Hygieneaufwand.

Die Kampagne der AG Hygiene des SpiFa nimmt eine neue Wendung. Während in den vergangenen Wochen die Aussetzung von Terminen oder die gesonderte Rechnungstellung an die Krankenkassen das vorrangige Mittel des Protestes der Mitgliedsverbände war, wird nun ein inhaltlich-konzeptioneller Vorstoß vorangetrieben und an Konzepten zur Abgeltung des Hygieneaufwandes im EBM gearbeitet. Ein erstes Konzept ging vom Berufsverband der Niedergelassenen Gastroenterologen Deutschlands e.V. (bng) aus und befindet sich aktuell in der „Arbeitsebene“. Weitere Verbände beabsichtigen, das Konzept weiterzuentwickeln und dessen fachgruppenübergreifende Anwendbarkeit zu prüfen. Die AG Hygiene des SpiFa fungiert dabei als Taskforce und fachübergreifende Plattform des Austauschs.

Der methodische Ansatz zur Abgeltung des Hygieneaufwands basiert auf einer separaten Kostenstelle „Hygiene/Aufbereitung“ sowie einer Formulierung und Bewertung von Zuschlägen bzw. Teilleistungen für den kostenstellen- bzw. leistungsspezifischen, besonderen Hygieneaufwand.

Die ersten Reaktionen scheinen vielversprechend. Laut bng begrüßen die KBV und einzelne kassenärztliche Vereinigungen der Länder dieses konzeptionelle Vorgehen. Hierzu der vom SpiFa mit der AG Hygiene Beauftragte Dr. Axel Schroeder: „Die ersten Rückmeldungen und Reaktionen zeigen, dass wir hier einen richtigen Weg einschlagen. Mithilfe dieses konzeptionellen Ansatzes ist nun eine Diskussionsgrundlage auf Sachebene geschaffen. Wir werden diesen unsererseits weiterverfolgen und vorantreiben, gleichzeitig erwarten wir aber nun aber umso mehr Offenheit und Gehör seitens der Krankenkassen.“

Der SpiFa e.V. fordert bereits seit langem eine finanzielle Abgeltung für besonderen Hygieneaufwand bei einzelnen Leistungen. SpiFa Hauptgeschäftsführer Robert Schneider: „Den pauschalen Hygienezuschlag, den die Praxen ab Januar erhalten, sehen wir als Tropfen auf den heißen Stein. Er bildet nicht einmal ansatzweise den Hygieneaufwand ab, der tatsächlich betrieben wird und benachteiligt zudem einzelne ärztliche Fachrichtungen mit besonders hohem Aufwand.“